Mein „Zältli“-Projekt: Mitsingen als Projektsänger bei Arscantandi, der Ökumenischen Kantorei Mutschellen
Ich habe mein Leben lang gern und viel gesungen. Fast drei Jahrzehnte lang war ich in meiner Heimat, in Frankfurt am Main und später im Raum Mannheim, aktives Mitglied eines Chores, der sich jeweils der anspruchsvollen Liturgiegestaltung widmete.
Als ich vor längerem in die Schweiz kam, rutschte ich in eine diesbezügliche „Diaspora“ ab. Am Wochenende kehrte ich immer heim zu meiner Familie, sodass eine kontinuierliche Mitarbeit weder hier (am Wochenende meistens nicht anwesend) noch dort (keine regelmässige Probenteilnahme) möglich war.
Umso mehr freut es mich, dass die ökumenische Kantorei Arscantandi Mutschellen – deren Basisaufgabe in der Gottesdienstgestaltung mit etwa zwölf Auftritten im Jahr besteht – regelmässig besondere Jahresprojekte durchführt. Hierbei unterstützen den Chor, der aus etwa 35 Mitgliedern besteht, die sogenannten „Projektsänger“. Dieses Jahr sind es etwa 15 solche, und das Programm lautet schlicht „Requiem, W.A. Mozart “.
Wer sich ein wenig auskennt, weiss was das heisst. Dieses „Zältli“ will zuerst, wie ein echtes, ausgepackt werden, bevor es ans Geniessen geht – heisst, von Februar an, bis dann endlich im Spätjahr die grosse Aufführung kommt, üben und einstudieren. Dabei hilft in gewohnter Professionalität und Geduld unsere Chorleiterin Elisabeth Kolar. Sie leitet an, korrigiert, unterstützt, lässt nicht locker, lobt – und hört einfach ALLES. Es macht grosse Freude, mitzuerleben, wie eigentliche Amateure sich entwickeln und am Ende dann eines der eindrucksvollsten Werke der Musikgeschichte in recht anhörenswerter Weise darbieten.
In Kürze ist es dann soweit: die lange Arbeit wird belohnt und das „Zältli“ endgültig bei den Konzerten am 31.10. in Rudolfstetten und am 01.11. in Widen freigelegt. Den Genuss teilen wir gerne mit allen Besuchern, deren es hoffentlich zahlreiche werden. Schliesslich ist geteilter Genuss doppelter Genuss!
Wir freuen uns alle auf die erhebenden Konzerte, laden alle ein, den Genuss mit uns zu teilen, und ich persönlich bin gespannt, aus welcher Bonbonniere das nächste „Zälti“ stammen wird….
Peter Stahl, Niederwil, im Oktober 2015